Die Brennweite gehört zu den wichtigsten Grundlagen der Fotografie. Sie ist keine klassische Einstellung an der Kamera, sondern eine feste Eigenschaft des Objektivs. Einfach gesagt: Die Brennweite bestimmt, wie groß dein Bildausschnitt wirkt und wie nah oder weit entfernt dein Motiv erscheint.
Bei einem Zoomobjektiv kannst Du die Brennweite flexibel verändern, zum Beispiel von 18 mm bis 55 mm. Dadurch stellst Du den Bildausschnitt enger oder weiter ein. Bei einer Festbrennweite hingegen ist die Zahl festgelegt – zum Beispiel 50 mm – und bleibt immer gleich.
Technisch bedeutet die Brennweite den Abstand zwischen der Linse und dem Punkt, an dem die Lichtstrahlen gebündelt werden: dem Brennpunkt. Dort entsteht das scharfe Bild auf dem Sensor deiner Kamera.
Was ist der Brennpunkt?
Stell dir vor, Lichtstrahlen fallen durch die Linse. Sie werden gebündelt und treffen sich an einem Punkt. Genau dort entsteht das scharfe Bild, das später auf dem Kamerasensor landet. Der Brennpunkt ist also nicht das Motiv selbst, sondern der Punkt im Inneren des Objektivs, an dem dein Motiv scharf abgebildet wird.
Wenn du verschiedene Objektive ausprobierst, erkennst du sofort die Unterschiede: Ein Objektiv mit 50 mm Brennweite entspricht ungefähr dem natürlichen Blickwinkel des menschlichen Auges. Dein Foto wirkt damit so, wie du die Szene auch mit bloßem Auge wahrnimmst.
Weitwinkel-Brennweite für große Szenen
Objektive mit kleinen Brennweiten wie 35 mm oder 28 mm nennt man Weitwinkelobjektive. Damit kannst du viel von der Umgebung einfangen. Das ist perfekt für Landschaften, Architektur oder Gruppenaufnahmen. Bei extrem kurzen Brennweiten wie 16 mm entsteht oft der bekannte Fischaugen-Effekt: ein Bild mit bis zu 180 Grad Sichtfeld, das an den Rändern verzerrt.

Teleobjektiv für Nahaufnahmen aus der Ferne
Ab etwa 55 mm Brennweite spricht man von einem Teleobjektiv. Damit holst du dein Motiv näher heran, ohne selbst näher zu gehen. Diese Brennweiten sind ideal für Tierfotografie, Sport oder Portraits aus der Distanz. Beachte aber: Je stärker du zoomst, desto weniger Licht erreicht den Sensor, weshalb du oft längere Belichtungszeiten oder eine größere Blende brauchst.
Festbrennweite: scharf und lichtstark
Ein Objektiv mit Festbrennweite hat eine feste Brennweite, zum Beispiel 50 mm oder 85 mm. Du kann die Brennweite nicht verstellen, also auch nicht zoomen. Solche Objektive sind meist sehr lichtstark und ermöglichen Aufnahmen auch bei wenig Licht. Außerdem erzeugen sie ein schönes Bokeh, eine weiche Hintergrund-Unschärfe, die dein Motiv klar hervorhebt.