Ob Hobbyfotograf:in oder ambitionierter Profi: Wer eine Hochzeit fotografiert, übernimmt Verantwortung für einen der emotionalsten Tage im Leben zweier Menschen. Damit deine Bilder nicht nur technisch überzeugen, sondern echte Erinnerungen schaffen, erfährst du in diesem Artikel alles, was du für die Hochzeitsfotografie brauchst: Von der Vorbereitung mit Checkliste über die passende Ausrüstung bis hin zu kreativen Ideen für Hochzeitsfotos drinnen wie draußen. Ob Brautpaar-Shooting, Standesamt, Kirche oder Regenwetter. Lies hier, wie du jede Situation meisterst und starke und emotionale Hochzeitsbilder gestaltest, die berühren.
- So wird man (plötzlich) Hochzeitsfotograf
- 1. Hochzeitsfotografie-Checkliste: Planung ist alles
- 2. Das Vorgespräch mit dem Brautpaar
- 3. Nach dem Gespräch: Ablaufplan & Online-Galerie vorbereiten
- 4. Technik, Ausrüstung und Zubehör für Hochzeitsfotografie
- 5. Hochzeitsfoto-Ideen beim Getting Ready und beim Friseur
- 6. Hochzeitsfotografie im Standesamt
- 6. Ideen für Hochzeitsbilder in der Kirche
- 7. Hochzeitsfotografie beim Auszug aus der Kirche
- 8. Hochzeitsfoto-Ideen für Gruppenfotos der Hochzeitsgesellschaft
- 9. Hochzeitsfotografie beim Empfang und am Abend
- 10. Das Brautpaarshooting
- 11. Hochzeitsfotografie bei Regen
- 12. Hochzeitsbilder zeigen & bewahren
So wird man (plötzlich) Hochzeitsfotograf
Es beginnt oft ganz harmlos: du hast auf der letzten Firmenfeier mit deiner Kamera überzeugt, insbesondere im Hinblick auf den Bildlook, deine Foto-Ideen und deinen Umgang mit den Menschen. Und ehe du dich versiehst, steht die Kollegin mit der Frage aller Fragen vor dir: „Magst du unsere Hochzeitsfotos machen?“ Zunächst schmeichelhaft, dann irgendwie beängstigend. Denn eine Hochzeit ist nicht irgendein Event.
Doch keine Sorge: Mit einer guten Vorbereitung, etwas technischem Know-how und viel Empathie kannst du diesen Tag fotografisch begleiten – und dabei echte Erinnerungen schaffen. Mit den folgenden Tipps bist du gut vorbereitet.

1. Hochzeitsfotografie-Checkliste: Planung ist alles
Im Gegensatz zu vielen anderen Fotoaufträgen bietet die Hochzeit dir einen entscheidenden Vorteil: Sie ist planbar, denn der Ablauf steht oft schon Wochen vorher fest. Das kannst du wunderbar nutzen. Eine Hochzeits-Checkliste hilft dir, alle Stationen und Details im Vorfeld zu durchdenken, vom Zeitplan über die Locations bis hin zu heiklen Familiensituationen oder Überraschungseinlagen.
Plane auch die Fahrtzeiten und genügend Zeitpuffer für eventuell auftretende Staus zwischen Kirche, Standesamt, Feier-Location oder Brautpaarshooting-Spot. Wenn du magst, fahre die Wege vorab ab.
Und denk an einen Helfer, der Reflektoren halten, Objektive reichen oder die Ausrüstung verladen kann, während du schon wieder im Einsatz bist. Denn: Begibt sich das Brautpaar bereits ins Auto oder in die Kutsche und rauscht davon, während du noch deine Ausrüstung zusammensuchen musst, wird es schwierig.

Mache dir am besten vorher deine eigenen Gedanken und halte deine Liste für das Vorgespräch mit dem Brautpaar bereit. Du kannst dir die folgende Checkliste runterladen oder sie als Beispiel nehmen und deine eigene erstellen.

Hier kannst du dir die Checkliste herunterladen:
2. Das Vorgespräch mit dem Brautpaar
Einer der wichtigsten Termine überhaupt ist das Vorgespräch mit dem Paar. Sucht Euch einen ruhigen Ort (z.B. Café, Restaurant, Wohnzimmer) und nehmt Euch Zeit. Wenn die Sympathie stimmt, läuft alles andere wie von selbst. Dabei hilft dir deine Checkliste, denn sie bietet einen roten Faden für Themen wie Tagesablauf, Stil der Hochzeitsbilder oder persönliche Wünsche.

Erfrage im Vorgespräch auch sensible Punkte, wie zum Beispiel getrennte Eltern oder „Kamera-scheue“ Gäste. Sprich mit dem Brautpaar über Bräuche, Überraschungen und über den Pfarrer – denn nicht jeder ist begeistert von Fotograf:innen während der Zeremonie. Ein kurzes telefonisches Gespräch mit dem Pfarrer vorab kann Missverständnisse vermeiden. Wichtig ist beispielsweise, ob du dich während der Zeremonie im Altarraum bewegen darfst, zum Beispiel für die Nahaufnahme des Kusses oder die Ring-Übergabe.
Auch wenn ein Handyfoto aus der Sitzreihe kaum zu vermeiden ist, solltest du das Brautpaar darauf hinweisen, dass während der Zeremonie nicht die Gäste zur Kamera greifen sollten. Es kommt vor, dass jemand nach vorne tritt und fotografieren möchte, damit wichtige Momente stört und dir vielleicht sogar vor die Linse läuft. Bitte das Paar, schon in der Einladung oder mit ein paar Worten vor Beginn der Trauung darauf hinzuweisen, dass du als Fotograf:in für die Bilder zuständig bist.

Schwer en vogue sind die Hochzeitsreportagen, auf die wir im separaten Artikel näher eingehen. Dabei wird der komplette Tag der Eheschließung wie eine Reportage dokumentiert, ohne dass sich der Fotograf in den Vordergrund drängt.
Kläre auch die Details zum Brautleute-Shooting und besprich mit dem Paar Wünsche nach Örtlichkeiten, Situationen und den Zeitansatz. Unterschätze nicht den Zeitaufwand für 4–5 Setups: Für etwa 30 Minuten reine Fotozeit solltest du locker nochmal 30 Minuten zusätzlich einplanen, für An- und Abfahrt, Fußwege, Bildkontrolle, spontane Ideen, Umsetzung und kleine Korrekturen.

Überraschungen am Hochzeitstag sollen das Brautpaar erfreuen und nicht dich aus dem Konzept bringen. Deshalb: Versuche, möglichst im Vorfeld zu erfahren, was geplant ist. Das können regionale Bräuche sein oder spontane Einlagen der Gäste. Bitte das Brautpaar um die Kontaktdaten von Geschwistern oder Trauzeug:innen – natürlich mit dem nötigen Feingefühl in Sachen Datenschutz. So erfährst du vorher, was auf dich zukommt und bist perfekt vorbereitet.
Auch die wichtigsten Gäste solltest du im Blick haben. Bitte das Paar vorab um ein paar Fotos der engsten Angehörigen – zum Beispiel Eltern, Geschwister oder Trauzeug:innen. Schau dir die Bilder regelmäßig an, am besten schon eine Woche vorher. So erkennst du sie am Hochzeitstag auf Anhieb und kannst sie gezielt und unauffällig in Szene setzen.
3. Nach dem Gespräch: Ablaufplan & Online-Galerie vorbereiten
Nach dem Gespräch mit dem Brautpaar beginnt für dich die organisatorische Feinarbeit. Erstelle eine übersichtliche Tabelle mit allen wichtigen Abläufen, Zeiten und Orten, am besten so, dass du sie unterwegs bequem auf dem Smartphone oder als Ausdruck zur Hand hast. Wenn du eine Lesebrille brauchst, achte auf eine ausreichend große Schrift – das spart dir später wertvolle Sekunden.

Auch an die Bildübergabe solltest du jetzt schon denken: Richte vorab eine Online-Galerie ein – idealerweise getrennt für das Paar und die Gäste. Kürze den Link z. B. über bit.ly, und lass kleine Visitenkarten mit diesem Link und Deinen Kontaktdaten drucken. Die Karten kannst du am Hochzeitstag unauffällig auf den Tischen verteilen. Das ist nicht nur ein Service für die Gäste, sondern auch eine elegante Möglichkeit, auf dich als Fotograf:in aufmerksam zu machen.

4. Technik, Ausrüstung und Zubehör für Hochzeitsfotografie
Blitzen in der Kirche gilt als absolutes No-Go, besonders während der Zeremonie. Dank digitaler Technik lassen sich auch ohne Blitz mehrere Aufnahmen in Serie machen. Statt auf störendes Blitzlicht setzen wir lieber auf lichtstarkes Equipment, das für natürliche und stimmungsvolle Bilder in der Kirche und im Standesamt sorgt.
Gute Hochzeitsfotografie lebt nicht nur vom Gespür für den Moment, sondern auch von verlässlicher Technik. Lichtstarke Objektive und Kameras mit hoher ISO-Leistung sind bei wechselnden Lichtverhältnissen essentiell – besonders in der Kirche oder im Standesamt, wo Blitzlicht oft unerwünscht ist.
Zwei Kameras erleichtern dir den Wechsel zwischen zwei Brennweiten. Mit einem zweiten Body kannst du gleichzeitig eine lange und eine kurze Brennweite nutzen und musst einfach nur zur jeweils anderen Kamera greifen. Falls du keine zweite Kamera hast, gibt es bei Fotogeschäften die Möglichkeit eine auszuleihen. Dann solltest du dich aber vorher rechtzeitig mit ihren Funktionen vertraut machen

Mehrere kleinere Speicherkarten reduzieren das Risiko eines Datenverlusts. Verwende lieber mehrere kleinere Speicherkarten statt einer großen. Geht eine große Karte kaputt, sind im schlimmsten Fall alle Bilder verloren. Statt einer 64-GB-Karte nimm besser vier mit je 16 GB, damit das Risiko verteilt wird.
Hat Deine Kamera zwei Kartenslots, stell sie so ein, dass alle Bilder parallel auf beiden Karten gespeichert werden. Die größere Karte bleibt dabei durchgehend in der Kamera, die kleineren tauschst du im Laufe des Tages, sobald sie voll sind.
Auch Zubehör wie Ersatz-Akkus, Reinigungstücher oder sogar ein Puder gegen glänzende Hautstellen gehören dazu – besonders bei Sommerhochzeiten.

Investiere in ein gutes Tragesystem. Klassische Schultergurte oder Sling-Systeme verteilen das Gewicht oft ungünstig und schränken deine Bewegung ein. Ich selbst war lange unzufrieden, bis ich den SpiderPro-Hüftgurt entdeckt habe (ich bekomme durch diese Empfehlung übrigens keinerlei Vorteile bei der Firma). Seitdem trage ich problemlos zwei schwere DSLRs samt Objektiven und Blitz über Stunden ohne Rückenschmerzen. Das System sitzt stabil an der Hüfte, die Kameras sind schnell griffbereit und baumeln nicht störend herum. Ideal für lange Hochzeiten mit viel Bewegung.
Finde die Balance zwischen Equipment-Schlacht und Zen-Minimalismus. Es dauert ein wenig, bis du weißt, was du wirklich brauchst, aber oft ist weniger mehr. Ein 24-105/4-Zoom kann dir im Alltag bessere Dienste leisten als die schwere Kombi aus 24-70/2.8 und 70-200/2.8. Du bist schneller, flexibler und trägst weniger Gewicht. Den Lichtstärkenverlust kompensierst du durch Bewegungsfreiheit. Pack dir stattdessen lieber noch eine leichte Festbrennweite wie ein 85/1.8 mit in die Tasche.
5. Hochzeitsfoto-Ideen beim Getting Ready und beim Friseur
Die Hochzeitsreportage beginnt oft schon am Morgen beim sogenannten “Getting Ready”, also beim Schminken, Ankleiden, Frisieren – zuhause, im Hotel oder beim Friseur.
Eine Foto-Idee ist beispielsweise die Aufnahme der Braut durch das große Fenster des Friseurs, das ein weiches und schönes Seitenlicht auf die Braut wirft. Zudem befinden sich im Salon viele Spiegel und Accessoires, die du gut in deine Bilder einbauen kannst.

Tagsüber ist meistens ein Blitz nicht notwendig. Ansonsten empfiehlt sich der Einsatz eines „entfesselten“ Blitzes, das heißt, dass das Blitzgerät von der Kamera getrennt ist. Wenn du entfesselt blitzen kannst, setz den Blitz am besten im manuellen Modus ein. So kannst du beispielsweise dunkle Ecken etwas aufhellen oder auch ein Kantenlicht auf die Frisur setzen.
Bei relativ unsteten Bedingungen kannst du den Blitz im ETTL-Modus betreiben und die Stärke-Abweichung am Blitz vorgeben (i.d.R. +/- 3 Blendenstufen). In diesem Modus übermittelt die Kamera dem Blitzgerät automatisch die Helligkeit der Umgebung. Hast du konstante Motive und Bedingungen, kannst du die Blitzstärke manuell vorgeben.

Innenräume sind oft klein, das Licht schwankt, aber genau hier entstehen besonders intime Bilder. Nutze vorhandenes Tageslicht und achte auf Details wie Spiegel, Schmuck, Schuhe, Manschettenknöpfe oder das Brautkleid.

Möchtest du das Kleid im Gegenlicht fotografieren, richte die Kamera so ein, dass das Kleid genügend Zeichnung hat und schön erstrahlt. Die Umgebung wird dann eher etwas unterbelichtet ausfallen. Mit einem (entfesselten) Blitz an die Decke oder an eine Wand kannst du dann die restlichen Bild-Bestandteile aufhellen.
Tipp: Besorge dir für die Umsetzung deiner Hochzeitsbilder Ideen in Innenräumen ein Ultraweitwinkel-Objektiv. Falls das Ankleiden in einem kleinen Raum geschieht, lässt sich mit dem Blickwinkel eine spannende Perspektive herstellen. Das nachfolgende Bild habe ich in einem 12 qm kleinen Wohnzimmer erstellt. Das Kleid hing an einer mobilen Kleiderstange, die ich in Photoshop wegretuschiert habe. Unter das Kleid habe ich einen entfesselten Blitz gestellt.

Die verschiedenen Phasen des Ankleidens sprichst du vorher mit den Brautleuten ab. Es sind sehr intime Momente, wenn das Kleid geschlossen wird und die letzten Accessoires angelegt werden. Oftmals reicht es völlig, diese Augenblicke abzulichten. Die Aufnahmen sprechen hinterher für sich.

Beim Bräutigam ergibt es schöne Bilder, wenn ihm sein Trauzeuge oder bester Freund ins Jackett hilft, die Manschetten-Knöpfe schließt oder die Fliege bzw. den Schlips anlegt. Arbeite auch hier mit möglichst viel Tageslicht, Gegenlicht und Details.

6. Hochzeitsfotografie im Standesamt
Im Standesamt erwarten dich gleich mehrere Herausforderungen: Zeit, Raumgröße und Lichtverhältnisse sind oft unberechenbar. Die Spannweite reicht vom engen, künstlich beleuchteten Büro bis zum stilvollen Saal mit Tageslicht.

Die Zeremonie dauert meist nur kurze Zeit – gerade in Großstädten läuft vieles im Schnellverfahren. Konzentriere dich daher auf die wichtigsten Motive: das Brautpaar, die Gäste, Raumeindruck in der Total-Ansicht, Details wie Ringe, Stammbuch, Blumenschmuck und die Interaktion mit dem Standesbeamten oder den Trauzeug:innen.
In kleinen Räumen bist du in deiner Bewegung eingeschränkt, jede Bewegung fällt auf. Wenn möglich, sieh dir das Trauzimmer vorab an und sprich deine Positionen mit dem Brautpaar ab.

Auch das Licht kann tückisch sein: Leuchtstoffröhren flimmern und sorgen bei kurzen Belichtungszeiten für Farbabweichungen. Etwas längere Belichtungszeiten oder eine Kamera mit Anti-Flimmer-Automatik helfen hier weiter. Wenn du blitzen musst, dann nur dezent, direkte Blitze stören die Zeremonie.
Findet im Anschluss keine kirchliche Trauung statt, eignet sich der Moment nach der Eheschließung wunderbar für ein kurzes Brautpaar-Shooting oder ein paar natürliche Außenaufnahmen. Lies weiter unten mehr zum Thema “Außenaufnahmen”.
6. Ideen für Hochzeitsbilder in der Kirche
Kirchen bieten meist genug Platz für stimmungsvolle Aufnahmen, ob im Mittelgang, an den Seiten oder von der Empore. Entscheidend ist, was im Altarraum erlaubt ist. Kläre frühzeitig mit dem Pfarrer, wie groß dein Bewegungsradius sein darf.

Das Licht ist meistens ausreichend, vor allem in evangelischen Kirchen. Mit lichtstarken Objektiven, Belichtungszeiten von mind. 1/125 sec und akzeptablen ISO-Werten kommst du gut durch die Feierlichkeiten. Eine 1/125 sec wähle ich in der Regel aus, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Stabilisierte Objektive erlauben kürzere Zeiten, bergen aber das Risiko schnelle Bewegungen unscharf darzustellen. Wenn du Auto-ISO nutzt, gib der Kamera eine Mindest-Belichtungszeit vor.

In der Regel solltest du ohne Blitz fotografieren. Falls es gar nicht anders geht, etwa bei starkem Gegenlicht oder versagendem Autofokus, gilt: Blitzen nur nach Rücksprache mit Pfarrer und Brautpaar, niemals direkt aufs Motiv, und immer so dezent wie möglich. Schau dir deshalb die Location vorher gut an, damit du vorbereitet bist, wenn der Tag da ist.
Auch deine eigene Präsenz darf nicht stören: Wähle leise Schuhe, die nicht quietschen, schalte den Auslöser auf Silent-Modus, und bewege dich möglichst unauffällig – am besten während der Musikstücke oder der Bewegungen des Pfarrers. Vermeide Aufnahmen bei der Darreichung der Hostien und bei Gebeten.

Suche unterschiedliche Perspektiven: Seitlich, schräg von vorn und hinten, oben von der Empore (sofern zugänglich), mit und ohne Pfarrer und Gästen, Übersichten, Close-Ups (Nah-Einstellungen) etc. Schöpfe alle Möglichkeiten deiner Hochzeitsbilder-Ideen aus.

Achte darauf, von wo das Licht einfällt, ggf. sogar direkt auf das Brautpaar. Bei schnell wechselndem Wolke-Sonnen-Wetter ist dies ganz wichtig.
Sind Kinder unter den Gästen, nutze die relativ lange Zeit: Pass die Kleinen ab, denen schnell langweilig wird. Vielleicht stehen sie im Gang, machen Faxen oder ähnliches.

Generell gilt: In der Kirche zählt nicht die Menge an Bildern, sondern deren Wirkung. Lieber ein paar starke Aufnahmen als andauerndes Geknipse.
7. Hochzeitsfotografie beim Auszug aus der Kirche
Klar, dass du präsent bist, wenn das Paar und seine Gäste aus der Kirche ausziehen. Meist ergibt sich noch ein schöner Schuss durch den Mittelgang, bevor die Gesellschaft ins Freie tritt.

Im Idealfall weißt du vorher, was jetzt geschieht: Dies können fliegende Reiskörner sein, Tauben oder Luftballons werden vielleicht aufsteigen, aber ganz sicher wird erst mal ganz viel gratuliert, geherzt und gedrückt. In den meisten Fällen folgt nach der Trauung noch ein Empfang. Dann ist es nicht notwendig, jede Umarmung vor der Kirche zu dokumentieren. Achte aber auch hier auf die Kleinigkeiten, wie z. B. die erleichterte Oma, die Mutter, die sich noch ein Tränchen verdrückt, oder die Kinder, die endlich wieder umherlaufen dürfen.

Steht draußen ein Verein Spalier, nutze ein Weitwinkel und fange das Spalier als Rahmen auf dem Foto ein. Ein zweiter Kamera-Body mit anderer Brennweite und eventuell mit Blitz ist jetzt besonders praktisch.
8. Hochzeitsfoto-Ideen für Gruppenfotos der Hochzeitsgesellschaft
Bei den Gruppenfotos solltest du die Aufstellung idealerweise vorher mit den Brautleuten abgestimmt haben. So stehen diese mal mit den Eltern, den Geschwistern oder den Trauzeug:innen gemeinsam vor der Kamera.
Achte auf ein lockeres Zickzack-Muster bei der Verteilung der Köpfe. Die Damen dürfen ruhig etwas kuscheliger stehen, Herren lassen gerne mal lässig eine Hand in der Hosentasche. Verwende dabei am besten den Modus “Serienaufnahmen”, denn irgendjemand hat immer die Augen geschlossen. So steigt deine Chance auf ein komplett gelungenes Foto.

Immer wieder gerne genommen ist auch die klassische Anordnung der Gäste auf einer Treppe mit den Brautleuten im Vordergrund. Bei großen Gesellschaften erhöht diese Aufstellung die Chance, dass jeder auf dem Bild zu sehen ist. Bei der Aufnahme der gesamten Gesellschaft darfst du ruhig das Kommando übernehmen. Ein lockerer Spruch hier und da sorgt für gute Stimmung und volle Aufmerksamkeit.
Für abwechslungsreiche Hochzeitsbilder lohnt sich auch ein erhöhter Standpunkt für dich als Fotograf, zum Beispiel von einer Leiter oder einem Balkon aus. Gruppiere dafür beispielsweise mit den Gästen ein Herz um das Brautpaar herum. Hier kannst du richtig kreativ werden, wenn das Brautpaar damit einverstanden ist. Kläre das auch am besten schon im Vorgespräch.

Beliebt sind auch Gruppenfotos nur mit den Herren und dem Bräutigam oder mit allen Damen und der Braut. Je nach Laune sind auch hier Abweichungen vom „steif Herumstehen“ möglich, aber nicht immer erwünscht.
Das Hochzeitsauto gehört unbedingt auch auf die Liste deiner Hochzeitsfoto-Ideen. Integriere dabei das Brautpaar, die Umgebung, den Blumenschmuck und liebevolle Details mit ins Bild.

9. Hochzeitsfotografie beim Empfang und am Abend
Nach der Trauung beim Empfang wird gratuliert, umarmt und angestoßen. Als Fotograf ist man schnell geneigt, alles und jeden fotografisch einzufangen. Aber Vorsicht: Nicht jede Umarmung ergibt ein schönes Foto. Probiere daher verschiedene Blickwinkel, in denen du mal die Gesichter der Gäste und mal die der Braut/des Bräutigams einfängst- Knipse lieber 5-6 sehr ansehnliche Bilder als 40 belanglose.
Nimm verschiedene Perspektiven ein: Nah heran mit einer relativ kurzen Brennweite vermittelt Nähe, der Einsatz eines Teles zeigt den Blick des Beobachters. Versuche die Umgebung und deren Objekte einzubinden, so dass der Betrachter weiß, wo der Empfang stattfand und wie es dort aussah.

Fotografiere durch Gläser und Blumen oder binde das Display von Handy-Fotografen mit in deine Aufnahme ein. Gibt es nach dem Empfang Kaffee und Kuchen, nutze die Gelegenheit und fotografiere die gedeckten, noch leeren Tische als Gesamtheit und auch mit Details wie Blumenschmuck und Deko.

Und wenn abends die Party beginnt, darf es dynamisch werden: Blitzen mit Bewegungsunschärfe erzeugt energiegeladene Bilder mit Wow-Effekt.

Im obigen Foto ist die Bild-Idee dem Bildbetrachter Nähe und Dynamik zu vermitteln – weitwinklig, aber nah am Objekt. Du erreichst dies im manuellen Modus, mit einer relativ langen Belichtungszeit (z.B. 1/10 sec), die für die ausreichende Belichtung des Raums sorgt. Bewegst du dann noch die Kamera dabei, entsteht eine leichte Bewegungsunschärfe, die wir mittels dosiertem Blitzeinsatz am Sujet vor uns wieder ausgleichen. Der Hintergrund verwischt (weil nicht angeblitzt) und der Vordergrund friert ein.
10. Das Brautpaarshooting
Im Laufe des Tages erfolgt dann das sogenannte Brautpaar-Shooting. Du setzt dich mit dem Paar ab und nimmst, je nach Wunsch, klassische oder ausgefallene Hochzeitsbilder auf.
Welche Posen und Perspektiven sich das Brautpaar wünscht, habt ihr im Idealfall schon im Vorfeld gemeinsam besprochen, denn viele Paare wählen ihren Fotografen auch nach Stil und Bildsprache aus. Da Geschmäcker unterschiedlich sind, konzentriere ich mich hier auf die Rahmenbedingungen, die du selbst rechtzeitig vor der Hochzeit abklären solltest.

Wenn du die Möglichkeit hast, den Hochzeitsort oder die Location der Feier vorab zu besichtigen, nutze sie – besonders, wenn du noch nicht so viel Erfahrung hast und dich nicht allein auf Spontaneität verlassen möchtest. Ich selbst informiere mich entweder direkt vor Ort oder zumindest online.
Praktisch sind auch Apps, die dir den Sonnenstand zur gewünschten Uhrzeit anzeigen. So erlebst du keine bösen Überraschungen, wie zum Beispiel eine romantische Bank, die zur Shooting-Zeit komplett im Schatten liegt.

Überlege dir im Vorfeld fünf bis sechs konkrete Motive oder Setups für das Brautpaar. Das nimmt den Druck am Hochzeitstag und gibt dir Sicherheit. Plane dafür etwa 30 bis 60 Minuten ein und denke auch daran, die Fahrt- oder Gehzeit zur Location mit einzukalkulieren.
Am Hochzeitstag ist es ideal, wenn du ein bis zwei Helfer dabei hast. Einer kann dich bei der Ausleuchtung mit Blitz oder Reflektor unterstützen, der andere behält Dinge wie Make-up und Frisur im Blick, besonders beim Brautpaarshooting.

In deiner Fototasche solltest du nicht nur Technik, sondern auch ein paar praktische Extras parat haben: Wasser, Taschentücher, ein kleines Handtuch und etwas Puder. Gerade in den warmen Monaten von Mai bis September ist das Gold wert. Glänzende Hautstellen lassen sich so schnell vor Ort ausbessern, statt später mit Photoshop. Falls die Braut ihr eigenes Notfallset dabei hat, ist das natürlich noch besser.
Beim Brautpaar-Shooting gelten dieselben Grundregeln wie bei der restlichen Personenfotografie an diesem Tag: Achte auf harte Schatten (die in Schwarz-Weiß durchaus gewünscht sein können) sowie auf passende Hintergründe, den Wind und eventuell störende Elemente im Bild.

Wenn du mit Gegenlicht arbeitest und einen entfesselten Blitz einsetzt, funktioniert das ähnlich wie in Innenräumen: Die Kameraeinstellungen regeln die Belichtung der Umgebung, der Blitz setzt gezielt Licht auf das Paar. So entstehen stimmungsvolle, ausbalancierte Bilder.
11. Hochzeitsfotografie bei Regen

Der große Tag ist endlich gekommen und es regnet? Jetzt nur nicht den Kopf hängen lassen. Auch hier können stimmungsvolle Bilder entstehen, wenn das Wetter nicht ignoriert, sondern in die Szenerie eingebaut wird.

Es ist auf jeden Fall ratsam, eine Schlechtwetter-Alternative für das Brautpaarshooting zu haben. Dafür bietet beispielsweise ein botanischer Garten an, ein Museum, ein Schloss oder eben interessante Gebäude, die den Regen abhalten, falls er zu stark sein sollte.

Beim Schutz des Paares vor Regen solltest du auch an deine Ausrüstung denken: Ein Mikrofasertuch, eine Plastik-Abdeckung und ein kleiner Schirm helfen an einem solchen Tag.
Wie lässt sich Regen geschickt in die Hochzeit integrieren? Viele Programmpunkte (Getting Ready, Standesamt, Kirche, Feier) finden meistens drinnen statt. Die Zeit im Freien ist daher oft begrenzt, sodass der Aufwand überschaubar ist.

Hier ein paar kreative Ideen, wie du auch bei Regen stimmungsvolle Hochzeitsfotos gestalten kannst.
Interessant werden die Motive, wenn du den Regen sichtbar machst. Lass dabei deiner Kreativität und deinem technischen Können freien Lauf:
– Fokus auf die Szene im Hintergrund und den Regen davor von unten angeblitzt
– Starkregen mit etwas längerer Belichtungszeit einfangen
– Regentropfen auf Blüten gemeinsam mit den Ringen in Großaufnahme
– Spiegelungen in Pfützen
– die Hochzeitsgesellschaft mit bunten Schirmen
– durch beschlagene Scheiben blickende Gesichter usw.

Bei wechselhaftem Wetter mit Sonne und Wolken bietet der Himmel perfekte Bedingungen für ausdrucksstarke, dramatische Bilder. Nutze die Stimmung, denn jetzt ist der Moment, kreativ zu werden und das Beste aus der Situation herauszuholen!

12. Hochzeitsbilder zeigen & bewahren
Der große Tag ist vorbei, aber deine Arbeit noch nicht. Wenn du besonders schnell bist, überrasche das Paar am nächsten Tag mit einem kleinen Best-of.
Richte am besten rechtzeitig vor der Hochzeit zwei passwortgeschützte Online-Galerien ein – eine fürs Brautpaar und eine für die Gäste. Kürze jeweils den langen Link der Galerien bei https://bitly.com/ sinnvoll, damit man ihn sich gut merken kann.
Lass dir dann Visitenkarten mit dem Link der Galerie für die Gäste und mit deinen Kontaktdaten drucken und verteile diese am Hochzeitstag auf den Tischen. So hast du Service und Werbung in einem.
Die Ergebnisse deiner Hochzeitsfotografie müssen noch etwas bearbeitet werden? Mehr zum Thema erfährst du in unserem Artikel “Hochzeitsbilder bearbeiten”.
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Wir wünschen euch ganz viel Spaß dabei und einen traumhaften Hochzeitstag mit vielen magischen Momenten und wunderbaren Erinnerungen!
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